Concerto Romano
Concerto Romano formierte sich 2006 ursprünglich für ein Projekt
um den römischen Komponisten Francesco Foggia (1604 – 1688). Dieser erste
Schritt zeichnete vor, was die Linie des Ensembles werden sollte: Die Musik
Roms. Tatsächlich gab es bislang keine musikalische Institution, die sich
systematisch mit der wunderbaren Musikwelt des römischen Seicento beschäftigte. Dabei hatte der visuelle Stupor der Fresken,
der Bilder, der barocken Architektur der Ewigen Stadt seinerzeit eine ebenso
überwältigende akustische Entsprechung, die fast völlig in Vergessenheit geriet
(einige große Namen ausgenommen wie Giacomo Carissimi oder Luigi Rossi). Indes
quellen die römischen Bibliotheken schier über von musikalischen Wundern und
Preziosen.
Der vokale und instrumentale Stamm von Concerto Romano besteht aus Luca Cervoni (Tenor) und Giacomo Farioli (Bass), Paolo Perrone (Violine), Serena Bellini (Flöten), Andrea Inghisciano (Zink) Giovanni Battista Graziadio (Dulzian, Fagott) Luca Marconato und Francesco Tomasi (Theorbe und Gitarre), Andrea Buccarella (Orgel und Cembalo), Rebeca Ferri (Violoncello) und Matteo Coticoni (Kontrabass). 2009 gab Concerto Romano bei den Tagen Alter Musik in Herne des WDR sein furioses Deutschlanddebüt, im Dezember 2010 sein umjubeltes Österreichdebüt im Wiener Konzerthaus. Ebenfalls 2010 begann die Zusammenarbeit zwischen Concerto Romano und dem Deutschen Historischen Institut in Rom. Seitdem war das Ensemble mehrfach bei internationalen Festspielen und in Konzertsälen in Deutschland (u.a. Rheingau Musik Festival, WDR Funkhauskonzerte, Niedersächsische Musiktage, Bad Arolsener Barockfestspiele, Händel-Festspiele Karlsruhe, BachBiennale Weimar), Österreich (Resonanzen), im Vatikan und in Italien (u.a. Sagra Musicale Umbra, Concerti al Quirinale, Oratorio del Gonfalone, Accademia Filarmonica Romana) zu Gast. 2015 stehen u.a. Konzerte im Großen Saal des Wiener Konzerthauses (Resonanzen 2015), beim Festival Alter Musik Zürich (ensemble in residence), in der Kölner Philharmonie, bei Styriarte Graz, beim Festival RheinVokal, den Festspiele Herrenchiemsee und im De Bijloke Gent auf dem Programm. Folgende Radiostationen haben Konzerte von Concerto Romano bislang übertragen: WDR, Deutschlandfunk, HR2, Rai Radio3, Radio Vaticana, ORF, FranceMusique, LRT Lituania und der spanische Rundfunk. Die erste CD des Ensembles (Luther in Rom) ist im Herbst 2012 beim Label Christophorus erschienen und hat hervorragende Kritiken erhalten (darunter die Höchstwertung von 5 Stimmgabeln der französischen Fachzeitschrift Diapason). Im Frühjahr 2014 ist die neue CD von Concerto Romano (Sacred Music fo the Poor of Rome) beim Label Christophorus erschienen und wurde ebenfalls von Diapason mit 5 Stimmgabeln ausgezeichnet und für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. Im Bewusstsein all der unterschiedlichen Aspekte, die bei einem historisch korrekten Zugang zum Repertoire Alter Musik eine Rolle spielen, verzichtet Concerto Romano nicht auf die besonderen Merkmale eines an die italienische Kultur und Vokalität gebundenen Stils (Belcanto), legt vorrangigen Wert auf die spezifischen Eigenschaften, die die Klanglichkeit eines jeden musikalischen Aufführungsrahmens auszeichnen, und versucht die Merkmale und Unterschiede herauszuarbeiten, die das eine oder andere Repertoire an einen physikalischen und sozialen Raum bindet, für den es konzipiert und in dem es aufgeführt wurde. |
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